Erwachen der Liebe

Sitzend berühren sich unsere Hände
Nicht wagen wir zu schauen das Gesicht des Geliebten.
Und dennoch, kein Wort ist imstande
eine bessere Brücke zu schlagen
als das gegenseitige Erfassen.
Ich brauche dich
und du mich
wir brauchen uns.
Schüchtern die Berührung.
Schüchtern die ersten körperliche Erfahrungen.
Unvergleichlich schön
ist die Liebe.
Wir sind nicht allein.
Wir sind nicht getrennt.
Wir sind zusammen.
Ganzheit.

Erwachen der Liebe

Mein Kind, wie bist du mir nahe.
Mit Freude erfüllt mich dein Vertrauen.
Wie kann ich dich doch verstehen
in deinem kindlichen Unvermögen.
Wie groß ist das Leben
wie groß die Dankbarkeit
die ich empfinde
die Hingabe zu meinem Kinde
die Liebe, die mich bewegt zu geben.

Erwachen der Liebe

Vater, ich fühle dich in der Ewigkeit.
Deine Liebe hat mich berührt.
Vorbei ist die Angst, die Pein.
Ich bin dein Kind wie alle Menschen.
In dir will ich sein, alles umfassend,
die Schönheit der universellen Liebe
nicht abhängig sein.
Alles geben zu können
ohne zu sagen “Nein”.
Innig verschmelzen
ganz zu werden im Sein.
Erwachen zur Liebe.
Erwachen zum Sein.

Erwachen der Liebe

Ich saß im Garten und lauschte
lauschend, wartend auf etwas
das mich mitnimmt.
Erfassend bewegten meine Gefühle sich
mit dem Wind
welcher sanft die Blüten
der Blumen streichelt.
Wie ein Ertrinkender klammere ich mich
an den Gesang der Vögel
welche mir die Botschaft
der Freude bringt.
Sonnenstrahlen wärmen mein Gesicht
und unzählige süße Düfte vereinen sich
zur Sinfonie des Augenblickes
Jene Aneinanderreihung solcher Augenblicke
nehmen meine Seele mit sich fort
nehmen mich mit zum Erfassen der Liebe
zum Erfassen der Liebe Gottes.
Und irgendwo wartet jemand darauf
mir zu begegnen
damit ich ihm abgebe
von meinem Reichtum.

Philipp Schober